Lexikon

Tiegelverschleiß

Tiegelverschleiß tritt durch die enorme Temperaturbelastung der Feuerfestzustellung und dem mechanischen Abrieb beim Chargieren auf. In der Regel sind Tiegelöfen so ausgelegt, das ein Wandverschleiß von ca. 30 % der totalen Nennwandstärke möglich ist. Da dieser Verschleiß meistens nicht gleichmäßig über die Wandfläche ist, müssen von Zeit zu Zeit Messungen des Tiegels durchgeführt werden. Bei voreilendem Verschleiß spricht man vom „Elefantenfuß“, der bei Netzfrequenzanlagen häufiger als bei Mittelfrequenzanlagen vorkommen kann. Mit dem unter „Saveway“ beschriebenen System kann der Verschleiß kontinuierlich erfaßt werden.

Tonerdeschmelzzement

Tonerdeschmelzzement ist ein Zement, der mit Wasserverbindung sehr schnell abbindet und sehr hart wird. Als 25%-iger Zusatz bei normalem Zement führt er innerhalb von 30 Minuten zur Abbindung.

Tongraphittiegel

Tongraphittiegel müssen am Tiegelboden für eine optimale Erdung vorbereitet werden. Eine Erdung in der Gießschnauze ist erst nach dem 1. Abguss wirksam. Zur Erdung wird eine Spirale mit min. 5 Windungen aus 3 mm Draht auf dem Ofenboden angeordnet. Diese Spirale wird dann mit feinkörnigem Graphitpulver so hoch bedeckt, dass der einzusetzende Tongraphittiegel seine Einbauhöhe nach einigen Drehungen erreicht. Danach wird die Hinterfüllmasse eingebracht und verdichtet. Zum Abschluss wird der obere Rand der Hinterfüllmasse mit einem Patch abgedeckt, dadurch

Transformator

Ein Transformator ist in der Elektrotechnik ein Gerät zur Erhöhung oder Erniedrigung einer Wechselspannung ohne nennenswerte Energieverluste. Ein Transformator in 1-phasiger Ausführung hat auf einem geschlossenen O-Kern jeweils auf einem Schenkel die Primär – und Sekundärspule. Der in der Primärspule fließende Wechselstrom erzeugt durch Induktion in der Sekundärspule eine Spannung, die dem Verhältnis der Windungszahlen proportional ist. Zur Erreichung eines möglichst starken gemeinsamen Magnetfeldes der beiden Wicklungen sitzen diese ggf. auch auf einem Schenkel eines O-Kernes.

Twin Power

Twin Power ist das eingetragene Warenzeichen der Firma ABB für das Betreiben von 2 Induktionsöfen an einer elektrischen Energieversorgung mit wahlweiser Aufteilung von ca. 5 % bis 95 % zur Nutzung der 100 % Gesamtleistung.

Übergießverfahren

Übergießverfahren ist das Legieren eines flüssigen Metalls mit einem anderen festen Metall dadurch, dass das Zusatzmetall auf den Boden der Legierungspfanne gelegt und dann mit dem flüssigen Metall übergossen wird. Das Verfahren wird auch zur Herstellung von Kugelgraphitguss angewandt.

Ultraschallprüfung

Ultraschallprüfung Ultraschallprüfung dient zur Feststellung von Werkstofffehlern mittels Ultraschall, d. h. mit Schallschwingungen oberhalb von 20000 Hz. Die verwendeten Frequenzen liegen zwischen 0,05 MHz und 25 MHz. In der Praxis liegt der Mittelwert bei 12 MHz.

Umformer

Umformer sind Motor-Generatoren, die über die Kombination Motorantrieb mit Netzfrequenz und Generator die erforderliche Betriebsfrequenz erzeugen. Bis ca. 1970 wurden die Umformer in waagerechter und senkrechter Ausführung von ca. 30 kW bis 3.000 kW geliefert. Auf Grund des relativ schlechten Wirkungsgrades, der aufwendigen Regelung sowie der Reparaturaufwendungen, wurden die Umformer immer mehr durch statische Umrichter ersetzt.

Umrichter

Umrichter sind Frequenzumformer, die ohne rotierende Teile über die Kombination Kondensator und Drossel einen Schwingkreis aufbauen. Bei den s. g. Triduktoren, 3-fache Netzfrequenz, und Quintduktoren, 5-fache Netzfrequenz, wird mit einem Wandlerwirkungsgrad von ca. 0,94 direkt aus der Netzfrequenz die 3-fache oder 5-fache Netzfrequenz als Betriebsfrequenz erzeugt.
Moderne Umrichter haben einen Wirkungsgrad von 96 % und erzeugen über den Umweg des Gleichrichters die erforderliche Betriebsfrequenz von ca. 70-10.000 Hz
Diese Umrichter haben einen Gleichrichter, der über Thyristoren oder Dioden aus dem 3-phasigen Drehstrom einen 1-phasigen Gleichstrom erzeugen. Zwischen dem Gleichrichter und dem Wechselrichter ist eine Gleichstromglättungsdrossel als Zwischenkreis einbezogen. Nach der Drossel ist der regelbare Wechselrichter, der selbstgesteuert in Abhängigkeit der Induktivität des Ofens und der Kapazität der Kondensatorbatterie sowie der Leistungsaufnahme eine entsprechende Betriebsfrequenz erzeugt. Man spricht von lastgeführten Umrichtern, die in Abhängigkeit der Kondensatorschaltung als „A“ Parallel- oder „B“ Reihenschwingkreisumrichter benannt werden.
A: nur hoher Strom zwischen Ofen und Kondensatoren B: hoher Strom im gesamten Ofenkreis

Umrüstung von Nf auf Mf

Umrüstung von Nf auf Mf kann aus betrieblichen und energiepolitischen Gründen sinnvoll sein. Hier einige Vorteile, die für Mittelfrequenzanlagen sprechen:
– Anfahrblöcke und langwieriges Anfahren entfallen
– keineaufwendigeSchrotttrocknungoderTrockenlagerungerforderlich
– elektrische Wirkungsgradsteigerung durch den Chargenbetrieb
– Schmelzen mit hoher Leistung und kurzer Schmelzzeit
– Verbesserung des thermischen Wirkungsgrades durch kleinere Ofen-
grösse
– geringstmöglicher Energieverbrauch bei optimaler Flexibilität
– Einsparung von Instandhaltungs- und Reparaturkosten
– Steigerung der Betriebssicherheit
– Verringerung der Feuerfestkosten bei gleichem Durchsatz
– Steigerung der Gesamtwirtschaftlichkeit
– alter Energieverbrauch bei 13 t-Ofen mit Netzfrequenz 750 kWh/t
(2.800 kW)
– neuerEnergieverbrauchbeigleichemOfen640kWh/t(4.800kW-250Hz)