Das Einschalten von Induktionstiegelöfen erfolgt in der Regel von Hand, bei Prozessorsteuerungen automatisch. Netzfrequenzanlagen sind meistens 3-phasig am Drehstromnetz angeschlossen. Über die Steinmetzschaltung wird das Drehstromnetz auch bei 1-phasigem Anschluss des Induktionsofens auf allen 3 Phasen gleichmäßig belastet. In Abhängigkeit der Netzbelastung darf die Schieflast der 3 Phasen untereinander auch bis zu 10 % des höchsten Phasenstromes betragen. Bei Phasenströmen über ca. 500 A wird die symmetrierte Phase voreilend eingeschaltet und eine Ofenstromphase wird über einen Einschaltwiderstand mit reduziertem Einschaltstrom geschaltet. Kurze Zeit nach diesem Einschaltvorgang wird das Überbrückungsschütz zum Kurzschliessen des Einschaltwiderstandes geschaltet. Durch diese Maßnahme wird der hohe Einschaltstrom von ca. 1500 A auf etwa ein Drittel verringert. Das Hochfahren eines Netzfrequenzofens über die einzelnen Trafostufen bringt keine Vorteile, da jede einzelne Stufe letztendlich mit voller Last eingeschaltet wird. Der grosse Nachteil ist sogar die Vervielfältigung der Schaltspiele an den Haupt- und Überbrückungsschützen.
Bei Mittelfrequenzanlagen wird der Strom über eine so genannte Anfahrrampe entsprechend den Vorgaben von 0 auf den Maximalwert des erforderlichen Stromes gebracht. Manche Kunden lassen sich diesen Vorgang z. B. so einstellen, dass in der 1. Einschaltphase die Leistung auf 1000 kW und dann nach ca. 10 Sekunden auf die Maximalleistung von 3200 kW gefahren wird.
Sofort nach dem Einschalten der elektrischen Leistung steht wie bei einem Durchlauferhitzer die Energie in Form von Wärme an. Aus diesem Grund muss grundsätzlich vor dem Einschalten eines Induktionsofens die Wasserversorgung der Ofenspule mit ausreichender Menge und angepasster Temperatur sichergestellt sein.
Ein Gedanke zu „Einschalten“