Lexikon

Roheisen

Roheisen ist ein im Hochofen aus Eisenerzen hergestelltes und noch nicht weiter- behandeltes Eisen erster Schmelzung. Es wird als Einsatzstoff zur Herstellung von Gußeisen und zur Stahlerzeugung angewendet. Hämatitroheisen wird ausschließlich für Gießereizwecke eingesetzt. Die Standardsorte hat nachstehende Analyse:
2,50 bis 3,00 % Si, 0,70 bis 1,00 % Mn, max. 0,12 % P, max. 0,04 % S, 3,70 bis 4,1 % C. Das Gießerei-Rohreisen wird ebenfalls in Gießereien eingesetzt und hat den wesentlichen Unterschied zum Hämatit im Phosphorgehalt mit 0,50 bis 0,70 %, der 4 bis 6 mal so hoch ist. Spiegeleisen ist ein Spezialroheisen mit wesentlich höherem Mangangehalt von 6 bis 30 %. Die Normalanalyse ist: 4,00 bis 5,00 % C, 6,00 bis 30,00 % Mn, 0,10 bis 0,15 % P, bis 1,00 % Si, bis 0,04 % S.

Weitere Roheisensorten sind:
Niedriggekohltes und hochgekohltes Roheisen, Siegerländer Spezial- und Sonderroheisen, Spezialroheisen zur Herstellung von Gusseisen mit Kugelgraphit und Holzkohlenroheisen. Roheisen wird in der Regel als Masseln von ca. 20 kg Gewicht, seltener als 60 kg Masselreihe bestehend aus 3 brechfähigen 20 kg Masseln, eingesetzt.

Ruß

Ruß wird in Spezialöfen mittels unvollständiger Verbrennung kohlenstoffhaltiger Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe hergestellt. Ruß ist ein Kohlenstoff von besonders kleiner Teilchengröße.

Sandaufbereitung

Sandaufbereitung ist der allgemeine Begriff für die Herstellung eines formgerechten Fertigsandes für die Sandformerei, Maskenformerei oder für die Kernmacherei. Man unterscheidet die Sandaufbereitung für Neu oder Altsande.

Saveway

Saveway ist ein System, das wie folgt arbeitet: Es basiert auf dem sich stark nicht- linear ändernden elektrischen Widerstand des Feuerfestmaterials. Mit Verringerung der Tiegelwandstärke dringt die Schmelze in Richtung der eingebauten Elektrodenplatten vor. Dadurch steigt die Temperatur des vorgelagerten Feuerfestmaterials und dessen elektrischer Widerstand sinkt. Für einen eingespeisten Meßstrom bedeutet dies, dass er von einer Elektrode zur Schmelze und von da zurück zur anderen Elektrode fließt. Ein gewisser Anteil des Messstroms fließt direkt von Elektrode zu Elektrode. Dieser Anteil geht mit abnehmender Wandstärke gegen Null, während der Meßstrom über die Schmelze stark ansteigt. Die beschriebene Zustandsänderung der feuerfesten Zustellung wird vom komplexen Meßsystem bewertet. Daraus wird der Verschleißzustand an jeder Elektrodenplatte berechnet und angezeigt.

 

 

 

Schablonieren

Schablonieren nennt man die Herstellung von Sandformen größerer Abmessungen für rotationssymmetrische Gussstücke, wobei Drehschablonen an Stelle von Modellen verwendet werden, z. B. Glockenguss.

Schälen

Schälen wird bei den relativ niedrigen Kosten für saure Stampfmassen heute nur noch selten ausgeführt. Beim Schälen wird die innere Tiegelwand, die mit Eisen infiltriert ist, mit Presslufthämmern entfernt. Die Dicke dieser Schicht liegt bei 30 bis 50 mm. Nach dem Entfernen des Ausbruchs wird die „Tiegelwand“ von losen Teilen gereinigt. Nun wird eine verlorene Stampfschablone gesetzt und die trockene Masse eingefüllt. Nach dem Rütteln wird der Tiegelofen wie bei einer normalen Neuzustellung angefahren. Bei diesem Verfahren spart man die Kosten für die Isolierung hinter dem Verschleißfutter und den Anteil der im Ofen verbleibenden Restmasse von ca. 30 %.
Wenn man den Tiegel mit einer Tiegelausdrückvorrichtung ausdrückt, rechnen sich die Kosten für das Schälen nur noch in seltenen Fällen. Bei Netzfrequenzöfen über ca. 12 t wird mit einer Teilschälung im unteren Bereich oft eine kostengünstigere Reparatur erreicht. Es wird in etwa das untere Drittel der Tiegelhöhe geschält und eine ca. 60 mm kleinere Reparaturschablone gesetzt. Nenndurchmesser 1.190 mm ergibt ca. 1.130 mm. Es wird mit einem Gasbrenner vorgeheizt und dann flüssig gesintert.

Schelllack

Schelllack wird in der Gießerei in alkoholischer Lösung mit Brennspiritus als Anstrich für Gipsmodelle verwendet. Schelllack ist ein Naturharz.

Schlacken

Schlacken sind Oxydische Stoffe, die sich überwiegend nicht in flüssigen Metallen lösen, sondern sich von diesen trennen und auf dem flüssigen Metall eine separate Schicht bilden. Man unterscheidet basische und saure Schlacken.

Schlackenregulierungsmittel

Schlackenregulierungsmittel werden als Zusatz zur Schlacke im Schmelzofen gegeben, um deren Zusammensetzung zu ändern bzw. die sich bildenden Schlacken zu binden, um diese dann mit geeigneten Werkzeugen zu entfernen, d. h. Abschlacken. Diese Mittel werden auch zur Beseitigung von störenden Schlackenansätzen an den Ofenwänden eingesetzt. Hierfür wird oft auch handelsübliches Soda benutzt. Beim Einsatz von Soda muß man darauf achten, dass nicht die Tiegelwand zu weit „aufgelöst“ wird.

Schmelze

Schmelze ist der flüssige Aggregatzustand eines Stoffes. Metalle werden in der Regel in einem Ofen in den flüssigen Zustand gebracht. Nur Quecksilber ist bei Raumtemperatur flüssig.