Tiegelvermessung ist eine aufwendige Maßnahme, die sehr viele Vorbereitungen und Vorarbeiten schon beim Spuleneinbau erforderlich machen. Über 3 bzw. 4 feste Punkte auf der Ofenplattform muss die Tiegelmitte genau festgelegt werden können. Beim Einbau der Ofenspule muss diese nun zu diesem Mittelpunkt exakt eingebaut werden. An dem senkrechten Lot, das in der Spulenmitte angeordnet ist, müssen in senkrechtem Abstand von 100 oder 150 mm Markierungen angebracht werden. Nun wird der jeweilige Abstand zwischen der Mitte und der Spulenwand in vier Richtungen ermittelt und dokumentiert. Bei dem Einbau und Ausrichten der Zustellungsschablone ist ebenfalls die genaue Mitte, d. h. der Abstand vom Lot und der Stampfschablone einzuhalten, und ggf. zu dokumentieren. Nach einer Ofenreise kann mit der 1. Abkühlung auf ca. 40 °C der Stampfmasse eine genaue Vermessung des Tiegels erfolgen. Mit dieser Methode kann man auch seitliche exzentrische Abtragungen der Stampfmasse feststellen.
Eine einfachere Methode, bei der exzentrische Abtragungen nicht festgestellt werden können, ist mit einem exzentrischen T-Balken zu erreichen. Der kürzere T-Balken ist bei 1/3 : 2/3 mit einer Haltestange verschweißt. Der kurze T-Balken ist der Meßbalken, den man mit 4 verschiedenen Längen herstellt oder über Schraubenbolzen auf verschiedene Längen bringen kann. Man hat 1. das Nennmaß und dann in Schritten von 10-15 mm die vergrößerten Durchmesser. Mit dieser Meßmethode kann man direkt nach einer Totalentleerung den Tiegeldurchmesser kontrollieren. Nennmaße bei 12,5 t-Ofen
Ø Spule 1.470 mm
Ø Tiegel 1.190 mm
Totale Wand 140 mm
min. Restwand 95 mm
d. h. Ø Tiegel max. 1.280 mm Meßbalken max. 1.260 mm Haltestange = Ofentiefe + 1 m