Das Anfahren von Induktionstiegelöfen ist in Abhängigkeit der Betriebsfrequenz sehr unterschiedlich. Es gibt das Anfahren eines neuen Tiegels und eines schon in Betrieb gewesenen Tiegels auch Kaltstart genannt.
Zum Anfahren eines neuen Tiegels sagt man auch Sintern, es gibt das Flüssgsintern nach Ausbau einer Dauerschablone oder mit der verlorenen Schablone, die im Ofen verbleibt und aufgeschmolzen wird. Nach Erreichen des maximalen Füllstandes wird die Schmelze auf ca. 50 bis 100 K über die normale Abstichtemperatur gefahren und bis 2 Stunden bei sauren Massen und bis zu 4 Stunden bei neutralen und basischen Massen gehalten. Danach erfolgt der 1. Abstich.
Beim Anfahren von feucht zugestellten Massen sind die Herstellervorschriften strikt einzuhalten, um das Austreiben der Feuchtigkeit sicherzustellen. Diese Massen können nicht mit Flüssigmetall beschickt werden.
Netzfrequenzöfen ohne Flüssigbefüllung müssen mit Anfahrblöcken angefahren werden. Der Durchmesser sollte ca. 100 mm geringer sein als der Tiegeldurchmesser. Die Füllhöhe sollte etwa bei 2/3 der Spulenhöhe sein.
Mittelfrequenzöfen ohne Flüssigbefüllung können mit normalem Stahlschrott, der jedoch keine Späne, keine Abmessungen grösser als 50 % des Tiegeldurchmessers und keine Blechpakete enthalten sollte, angefahren werden.