Anfahren

Das Anfahren von Induktionstiegelöfen ist in Abhängigkeit der Betriebsfrequenz sehr unterschiedlich. Es gibt das Anfahren eines neuen Tiegels und eines schon in Betrieb gewesenen Tiegels auch Kaltstart genannt.
Zum Anfahren eines neuen Tiegels sagt man auch Sintern, es gibt das Flüssgsintern nach Ausbau einer Dauerschablone oder mit der verlorenen Schablone, die im Ofen verbleibt und aufgeschmolzen wird. Nach Erreichen des maximalen Füllstandes wird die Schmelze auf ca. 50 bis 100 K über die normale Abstichtemperatur gefahren und bis 2 Stunden bei sauren Massen und bis zu 4 Stunden bei neutralen und basischen Massen gehalten. Danach erfolgt der 1. Abstich.
Beim Anfahren von feucht zugestellten Massen sind die Herstellervorschriften strikt einzuhalten, um das Austreiben der Feuchtigkeit sicherzustellen. Diese Massen können nicht mit Flüssigmetall beschickt werden.
Netzfrequenzöfen ohne Flüssigbefüllung müssen mit Anfahrblöcken angefahren werden. Der Durchmesser sollte ca. 100 mm geringer sein als der Tiegeldurchmesser. Die Füllhöhe sollte etwa bei 2/3 der Spulenhöhe sein.
Mittelfrequenzöfen ohne Flüssigbefüllung können mit normalem Stahlschrott, der jedoch keine Späne, keine Abmessungen grösser als 50 % des Tiegeldurchmessers und keine Blechpakete enthalten sollte, angefahren werden.

Anfahrblöcke

Anfahrblöcke werden bei Induktionstiegelöfen bis ca. 150 Hz Betriebsfrequenz zum Start benötigt, damit ein Ofen mit akzeptabler Leistungsaufnahme und elektrischem Wirkungsgrad starten kann. Der Durchmesser sollte ca. 100 mm kleiner als der Tiegeldurchmesser bei Neuzustellung sein.
Die Konizität ist für eine schnelle Entleerung aus der Form erforderlich. Manche Kunden haben sich teilbare Formen angefertigt und können dadurch mit ganz geringer Konizität von unter 1 % arbeiten. Beim Gießen der Anfahrblöcke werden die Anhängeösen aus Baustahl direkt mit eingegossen. Damit beim Übereinanderstellen im Tiegel oder auch am Lagerplatz die Anhängeösen nicht beschädigt werden ist es sinnvoll, im unteren Bereich des Anfahrblockes eine entsprechende Aushöhlung vorzusehen. Bei entsprechender Ausbildung der Form mit 2 seitlichen Nuten werden die vorgefertigten Anhängeösen in diese Nuten gesteckt und sind somit ausreichend fixiert. Auch Betreiber von Mittelfrequenzanlagen sollten sich eine Anzahl an Anfahrblöcken auf Vorrat halten. Zum Eindrücken von leichtem Schrott oder zum Absenken der Schmelzentemperatur beim Sumpfschmelzen sind diese sehr dienlich.

Alpaka

Alpaka ist die Handelsbezeichnung für Neusilber mit 47-60 % Cu, 12-25 % Ni, bis 2 % Pb, Rest Zink.

Alitieren

Alitieren ist ein Oberflächenschutzverfahren für Stahl und bestimmte Eisensorten zur Verbesserung der Zunderbeständigkeit durch eindiffundieren von Aluminium. Das Aluminium wird durch Spritzen oder Tauchen aufgebracht und dann durch Glühen eindiffundiert. Der behandelte Werkstoff wird bis ca. 950 °C zunderbeständig.

Aggregatzustand

Der Aggregatzustand gibt die Zustandsform eines Stoffes an. Dieser kann fest, flüssig oder gasförmig sein.

 

Abziehen

Abziehen ist das Entfernen einer Schlacke von der Badoberfläche. Bei der Entnahme von Gießereihilfsstoffen aus Bunkern mit mechanischen Vorrichtungen spricht man auch vom Abziehen.

Abschlacken

Abschlacken wird in der Regel nach dem Erreichen des Abstichfüllstandes durchgeführt. In den meisten Fällen wird ein Schlackenbinder auf das Bad gebracht und mit Handgeräten oder pneumatischen Schlackenbaggern entfernt.

Die eingesetzten Werkzeuge müssen vorher mit Schlichte behandelt werden, damit später ein besseres Lösen der Schlacke möglich ist. Vor dem Eintauchen in das schmelzflüssige Bad, muss das Werkzeug ausreichend über diesem getrocknet bzw. erwärmt worden sein.

Absaugungen

Absaugungen sind beim Betreiben von Induktionsöfen weitgehendst vorgeschrieben. Bei Tiegelöfen fällt beim Chargieren und dem Herstellen von GGG direkt vor dem Ofen so viel Rauch und Staub an, dass hier eine Ab- saugung unumgänglich ist. Bei einem 5 t-Ofen wird bei einer integrier- ten Haubenabsaugung mit Deckel eine Luftmenge von ca. 10.000 Nm3/h erforderlich. Bei einer Abstandshaube, die über den Ofen geschwenkt wird, müssen ca. 15.000 Nm3/h und entsprechende Fließgeschwindig- keitsmaßnahmen getroffen werden.

Abstichtemperatur

Abstichtemperatur ist  die Entnahmetemperatur eines flüssigen Metalls aus dem Ofen.

Abstich

Abstich ist die Entnahme des flüssigen Metalls aus einem Ofen. Speziell versteht man unter Abstich das Öffnen des Stichloches bei einem Hochofen oder Kupolofen, damit das Metall in die Rinne abfließen kann.