Symmetrierung

Symmetrierung wird beim Anschluss eines 1-phasigen Induktionstiegelofens am Drehstromnetz gefordert. Durch die Steinmetzschaltung wird die 1-phasige Belastung in eine 3-phasige gleichgroße umgewandelt. Die Energie- versorger lassen in Abhängigkeit der Netzstabilität eine Unsymmetrie von 10 % des höchsten Phasenstromes zu. Bei dem Ausfall einer Symmetrierdrossel kann ein Induktionstiegelofen auch ohne Symme- triereinrichtung gefahren werden. Ggf. muß das Energieversorgungs- unternehmen um Erlaubnis für diese Schieflast mit 60 % des Nennstromes auf 2 Phasen gebeten werden.
Wichtig ist bei dieser Betriebsart, dass der Nennstrom des Trans- formators nicht überschritten wird. Ein Beispiel für einen 12, 5 t-Ofen mit 2000 V und 2600 kW Nennleistung.
1. muß die symmetrierte Phase vom Netz getrennt werden.
2. die Drossel wird komplett entfernt
3. der max. Phasenstrom wird ermittelt und zwar am Leistungsschild des Transformators.
Dieser Strom ist bei der niedrigsten Schmelzstufe für konstante Leistung angegeben. In der Regel sind die obersten 5 Stufen hierfür ausgelegt, das bedeutet in diesem Fall bei 1700 V und Stufe 6 mit 930 A.
4. bei 1700 V und 930 A ergibt sich eine Leistung von 1580 kW, somit 60 % der Nennleistung.
5. durch langsames Hochfahren der Leistung bei 70 % der Tiegelfüllung wird die maximale Spannung in der Praxis ermittelt. Wenn z. B. bei 1700 V der Phasenstrom über 1000 A liegt, muß die nächst niedrigere Stufe mit 1400 V als max. Spannungsstufe festgelegt werden, damit der Trafo nicht überlastet wird. Die Leistung beträgt dann 1275 kW und 49 % der Nennleistung.

Synthetisches Eisen

Syntetisches Eisen  ist ein Begriff für das aus Stahlschrott unter Zugabe von Kohlenstoff und Silizium hergestelltes Gußeisen.

Temperaturunterschiede

ist der Wärmegrad eines Stoffes, gemessen in Kelvin (K) oder Grad Celsius (°C). K ist die SI-Einheit. Die Kelvinskala beginnt mit dem abso- luten Nullpunkt der bei –273,15°C liegt. Für die Umrechnung in °C gilt:
K = °C + 273,15
°C = K – 273,15
Temperaturunterschiede werden in Kelvin ausgedrückt, können aber auch in Grad Celsius angegeben werden.
In manchen Ländern ist noch Fahrenheit als Einheit gebräuchlich. Hierzu die Umrechnung von:
°C = (°F-32) x 5/9
°F = °C x 9/5 + 32

Temperature conversion
Temperature conversion
Relationship of Carbon Equivalent (CE^12) to Liquids Arrest Temperature for Low Phosphorus Hypoeutectic Gray Cast Irons
Densities, Melting Points, and Heats
Densities, Melting Points, and Heats

Temperaturanstieg

Temperaturanstieg ist in der Regel die Temperaturdifferenz in °C oder K pro Stunde. Wichtig ist die Einhaltung vorgegebener Temperaturanstiege beim Aufheizen von keramischen Massen. Beim Überhitzen von Schmelzen werden Werte in K/min angegeben.

Temperaturgradient

TemperaturgradientTemperaturdifferenz, bezogen auf die Entfernung zwischen 2 Punkten. Die Dimension des Temperaturgradienten ist K/m oder K/cm.

Temperaturverlust

Temperaturverlust wird angegeben in K/h bei vollgefülltem Tiegel und ausgeschalteter elektrischer Leistung. Kleinere Öfen haben höhere Temperaturverluste als große Öfen. Bei einem 1 t-Ofen und 1.450 °C wird sich ein Wert von ca. 50 K/h und bei 12 t ca. 30 K/h einstellen. Diese Werte gelten für durchwärmten Tiegel und komplett geschlossenem Ofendeckel und ausgeschalteter Rauchgasabsaugung.

Temperguß

Temperguß ist ein Hartguß aus Eisen mit 2,4 bis 3 % Kohlenstoff, er wird bis zu mehreren Tagen oberhalb von 900 °C geglüht (getempert). Man unterscheidet weißen und schwarzen Temperguß. Weißer Temperguß ist entkohlend geglühter Temperguß mit nachstehender Richtanalyse:

  • 3 bis 3,2 % C
  • 0,75 bis 0,55 % Si
  • max. 0,20 % S
  • max. 0,10 % P
  • Mn=1,7x % S

Schwarzer Temperguß ist nichtentkohlend geglühter Temperguß mit fol- gender Richtanalyse:

  • 2,40 bis 2,60 % C
  • 1,40 bis 1,20 % Si
  • max. 0,15 % S
  • max. 0,10 % P
  • Mn= 1,7x % S

Thermoelement

Thermoelement ist ein elektrisches Element, das durch Erwärmung eine Spannung erzeugt. Es besteht aus 2 verschiedenen Drähten, die auf Grund der Spannung einen Strom fließen lassen. Die werden bis max. 1600°C angewendet. Die erzeugte Spannung liegt im mV-Bereich.

Thyristor

Thyristor ist in der Elektrotechnik ein steuerbares Halbleiterelement, im Gegensatz zu einer Diode, die nicht steuerbar ist. Thyristoren werden in der Umrichtertechnik für Gleich- und Wechselrichter zum Betreiben von Induktionsöfen eingesetzt. Hochleistungsthyristoren werden wassergekühlt ausgeführt und benötigen dadurch eine nur sehr geringe Baugrösse. Es sind auch Bauelemente in luftgekühlter Ausführung entwickelt worden, die jedoch eine relativ saubere Kühlluft mit max. 33 °C benötigen.

Tiegelausziehvorrichtungen

Tiegelausziehvorrichtungen wurden zum Umgehen des Tiegelausdrückpatentes entwickelt. Hier wird unter dem Tiegel eine ca. 20 mm dicke Stahlplatte in der Tiegelmitte mit einem 30-50 mm grossen Loch eingesetzt. Zum Ausziehen wird dann ein Loch in den Tiegelboden gebohrt und eine Stange von dem Tiegelinnenraum durch dieses Loch geführt und unter der Ausziehplatte mit einer Mutter oder einem Spannkeil fixiert. Das Ausziehen erfolgt dann mit einem Kran, der aber nicht mit der Katze in Brückenmitte stehen darf, da diese Arbeitsweise nicht ohne Gefahr ist. Beim Ziehen mit ca. 10 t Zugkraft löst sich der Tiegel schlagartig und das Gewicht des dann am Haken hängenden Tiegels beträgt bei diesem Beispiel nur noch 3 t. Durch diesen Vorgang des schlagartigen Lastwechsels kann der Kran zum „Springen“ kommen.