Desoxidieren bezeichnet in der Gießereitechnik den Vorgang der Entfernung von gelöstem Sauerstoff aus flüssigen Metallen, um Qualitätsdefekte in Gussstücken zu verhindern.
Was bedeutet Desoxidieren in der Gießereitechnik?
Unter Desoxidieren versteht man die gezielte Reduzierung des Sauerstoffgehaltes in geschmolzenen Metallen, insbesondere bei Stahl- und Eisenlegierungen. Sauerstoff gelangt in die Schmelze normalerweise durch den Kontakt mit der Atmosphäre oder durch Oxide in eingesetzten Rohstoffen. Ein hoher Sauerstoffgehalt kann während des Erstarrens Unsicherheiten in Form von Porenbildungen und oxidischen Einschlüssen verursachen. Das Ziel des Desoxidierens ist es, eine homogene Schmelzequalität sicherzustellen und die mechanischen Eigenschaften des Endproduktes deutlich zu verbessern.
Verfahren zur Desoxidation
Um Sauerstoff effektiv zu entfernen, werden der Schmelze sogenannte Desoxidationsmittel zugesetzt. Häufig verwendete Mittel sind Aluminium, Silizium, Mangan und Kalzium, entweder einzeln oder in Kombination als Legierungen. Diese Elemente haben eine höhere Affinität zu Sauerstoff und reagieren schnell damit zu stabilen Oxiden. Diese Oxide setzen sich entweder als Schlacke an der Oberfläche ab oder werden über andere technologische Verfahren aus der Schmelze entfernt. Wahl und Menge der eingesetzten Desoxidationsmittel richten sich nach dem Ausgangswerkstoff und den Anforderungen an das Gussteil.
Bedeutung des Desoxidierens für die Gussqualität
Das erfolgreiche Desoxidieren erhöht maßgeblich die Qualität des Endproduktes, besonders in der industriellen Produktion hochwertiger Bauteile wie Automobilkomponenten, Maschinengehäuse oder Anlagenkomponenten. Poren und Oxideinschlüsse beeinflussen die Festigkeit und Langlebigkeit eines Werkstückes negativ und erhöhen zugleich die Ausschussrate. Daher ist der Desoxidationsprozess ein essentieller Schritt in der modernen Gießereitechnik, um besonderen Anforderungen bezüglich Qualität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit optimal zu entsprechen.