Späneschmelzen

Späneschmelzenist auf Grund des relativ geringen Gewichts der Späne mit Schwierigkeiten verbunden. Die meisten Kunden haben Eigenentwicklungen und Prozessverfahren, die in Verbindung mit den vorhandenen Betriebs- einrichtungen erfolgreich sind.
Nicht bewährt hat sich der Einsatz von „Spänebriketts”. Das spezifische Raumgewicht oder Füllgewicht ist zu gering zum Eintauchen in die Schmelze. Kurz nach dem Kontakt mit der Schmelze fällt der Brikett auseinander und die Späne verteilen sich auf der Badoberfläche.Bei Rinnenschmelzöfen ist der Einsatz von mechanischen Rührwerken begrenzt erfolgreich. Messingschmelzöfen mit Rinneninduktoren haben z. B. Betonquader, die ca. 80 % der Oberfläche abdecken, sie werden mit Krananlagen zum Absenken auf den char- gierten Schrott installiert.
Bei Induktionstiegelöfen sollte in der Regel ein 40 %-iger Füllstand in der Spule sein. Bei trockenen Spänen und hohen spezifischen Leistungen können die Späne bis zur Oberkante der Spule chargiert werden. Bei Netzfrequenzöfen wird meistens bis zum Auftreten der Glatze geschmolzen, bevor wieder chargiert wird. In Gießereien mit Mittelfrequenzöfen wird in der Regel schon vorher nachchargiert. Mit diesem Vorgehen kann man bis zur Oberkante der Ofenspule schmelzen, um dann mit kompaktem Kreislauf oder Masseln bis zum max. Schmelzenstand zu fahren. Bei angepassten Leistungen und Frequenzen (240 kW/t bei NF, 540 kW bei 250 Hz und 760 kW bei 500 Hz) können kontinuierlich chargierte Späne, auf das flüssige Bad auftreffend, von ca. 30 bis 70 % Füllstand geschmolzen werden. Bei Messing oder Rotguß können bei diesem Verfahren mit ca. 330 kW/t und 960 kW-Ofenleistung bei Netzfrequenz in einem 4 t-Ofen ca. 1,6 t Späne in ca. 33 Minuten geschmolzen werden. Wichtig hierbei ist, dass die Zuführung der Späne gleichmäßig auf die Badmitte erfolgt und ca. 45 bis 50 kg/min beträgt.
Versuche, bei einem 18 t-Ofen mit 3.500 kW haben gezeigt, dass bis ca. 175 kg/min diese Schmelzweise sehr gut funktioniert. Ab ca. 200 kg/min kontinuierlichem Chargierens bildete sich an der Tiegelwand ein Ring, der nicht mehr aufgeschmolzen werden konnte, sondern mechanisch von Hand in die Schmelze verbracht werden mußte.

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